Institut für Software-Usability gründen (innerhalb der Hochschule Weserbergland) 3/8
Textteil 3 von 8
Wenn wir den beschrittenen Weg so weitergehen, so produzieren wir (auf Bundesebene) vorsätzlich Millionen digital-debile Menschen, die plötzlich alleine nicht mehr klar kommen und einer mindestens „digitalen Betreuung“ durch einen „digitalen Vormund“ bedürfen, die jedoch eigentlich total okay sind und noch vor zehn Jahren (in einer überwiegend analogen Welt) absolut selbstständig lebensfähig gewesen wären: Es stellt sich hier sehr laut die Frage nach einem „Menschenrecht auf ein analoges Leben“. Beispielhaft sei hier nur die Anmeldung bei „Elster“ genannt, die in der Regel alle 3 Jahre zu wiederholen ist, und von der die fiskalen Entscheidungsträger sicherlich keinerlei Ahnung haben, da sie sich den Luxus eines Steuerberaters leisten können.
03. Das Problem hinter dem Problem
In der Computer-Branche geht Schnelligkeit vor Gründlichkeit. Die gewünschten Marketing-Möglichkeiten (um mit Funktionsvielfalt zu protzen) und die Quartalszahlen schlagen die Nachhaltigkeit (um Längen).
Das Pareto-Prinzip kommt gnadenlos zur Anwendung. Dies ist in diesem Zusammenhang jedoch keine Möglichkeit, Zeit zu sparen, sondern eine intellektuelle Massenvernichtungswaffe (s. hierzu den Roman von H. J. Ceyp „Dapp 4.0“ ab Seite 123).
Ähnlich wie beim Automobil, wo die technologischen Fortschritte nicht zu einem Verbrauchsrückgang führten, so werden eben diese Fortschritte im Bereich der Computer-Soft-und-Hard-ware, nicht dazu genutzt, die Bedienbarkeit so zu erhöhen, dass es praktisch „selbsterklärende Software“ gibt.
Diese Stufe der Ausentwicklung müsste es nach den Jahrzehnten der Entwicklung in dieser Schlüsselindustrie längst geben.
Nein, es werden immer neue - zumeist gänzlich überflüssige Funktionen integriert, die diesen Spielraum wieder vernichten und zu immer schlimmerer Software führen.
Es entstehen wahre Funktions-Monster, die unbedienbar werden.